Liebeskummer verursacht Stress
Man fällt sicher nicht gleich tot um, wenn der Partner oder die Partnerin geht. Dennoch steht der Körper individuell unter großem bis sehr großem Stress und das Immunsystem wird geschwächt. Das heißt wir sind anfälliger für Krankheiten. Wir fühlen uns antriebslos, schwermütig. Das kann bis hin zu Depressionen führen. Es gibt aber auch eine Krankheit, bei der es um ein „gebrochenes Herz“ geht. Ich finde, oft kann Liebeskummer als Krankheit des Herzens empfunden werden, auch wenn man am Herzen nichts feststellen kann… Bei einer Krankheit kann man das: dem Broken Heart Syndrom. Es ist also nicht immer die Zeit, die den Kummer heilt, auch wenn man einiges für sich tun kann (Liebeskummer Was tun?)
Auf dieser Seite erfahren Sie alles Wissenserte über das Broken Heart Syndrom – das Gebrochene Herz-Syndrom:
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Was ist das Broken Heart Syndrom? – Das gebrochene Herz in der Medizin
In der Medizin ist das Broken Heart Syndrom (deutsch „Gebrochenes-Herz-Krankheit“ oder auch „Stress-Kardiomyopathie“) eine Erkrankung, die erstmals in den 90er Jahren als eigene Krankheit beschrieben wurde. Dabei handelt es sich um eine seltene, spontan einsetzende und oft schwerwiegende Funktionsstörung des Herzmuskels. Bei fast allen Patientinnen und Patienten, trat die Herzkrankheit direkt nach einer außerordentlichen emotionalen Belastung auf, wie beispielsweise dem Verlust eines nahestehenden Menschen, dem Ende einer Beziehung bzw. daraus erfolgendem starken Liebeskummer, einem heftigen Streit, einem Unfall oder Überfall oder gar einer Naturkatastrophe wie einem schweren Erdbeben.
Die Symptome sind fast wie bei einem Herzinfarkt – plötzlich eintretende heftige Brustschmerzen und Luftnot. Eine Unterscheidung des Broken-Heart-Syndrom zum Herzinfarkt ist nur mit einem Herzkatheter oder mit Magnetresonanztomografie (MRT) möglich. Der Unterschied zum Herzinfarkt ist beispielsweise, dass die Herzkranzgefäße nicht verstopft sind und eine Vernarbung fehlt.
Bei den meisten Patienten mit „Stress-Kardiomypathie“ ist die Prognose günstig. Das heißt, die Krankheit ist heilbar und nach einigen Wochen ist die Herzfunktion bei der Mehrzahl der Menschen mit Broken-Heart-Syndrome normalisiert.
Besonders in den ersten Stunden ist die Gefahr von ernsthaften Komplikationen allerdings hoch. Angaben über die Häufigkeit solcher Komplikationen liegen zwischen knapp 20 % bis hin zu 46 %. In der Regel bilden sich die Veränderungen am Herzmuskel innerhalb von einigen Wochen vollständig zurück. Auch das EKG ist dann meist wieder normal. Nach einer Übersicht aller Fälle aus dem Jahr 2005, liegt die Sterblichkeitsrate bei etwas über 3 %.
Woran erkenne ich das Broken Heart Syndrom? – Krankheitsbild und Diagnose
Die Symptome des Broken Heart Syndrom sind denen eines Herzinfarktes sehr ähnlich. Charakteristisch sind plötzlich beginnende heftige Brustschmerzen (Angina Pectoris) und Luftnot (Dyspnoe). In der akuten Phase ist eine Unterscheidung zum Herzinfarkt nur mit Herzkatheteruntersuchung möglich. Daher wird die Krankheit zunächst als akutes Koronarsyndrom bezeichnet und auch so behandelt.
Eine Stress-Kardiomypathie legt vor, wenn:
- eine vorübergehende Bewegungsstörung der linken Herzkammer auftritt, die nicht dem Versorgungsgebiet eines Herzkranzgefäßes entspricht,
- keine höhergradigen Verengungen der Herzkranzgefäße nachweisbar sind,
- neu aufgetretene EKG-Veränderungen zu beobachten sind, ähnlich denen eines Herzinfarktes,
- der Spiegel von Stress-Hormonen wie Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin (und Derivate) stark erhöht ist und
- es zudem einen zeitlichen Zusammenhang mit einer vorausgegangenen Stresssituation gibt.
Kann man ein Broken Heart Syndrom heilen? – Die Therapie
Auf Grund der hohen Komplikationsrate im akuten Stadium kommen die meisten Patienten mit Broken Heart Syndrome auf die Intensivstation. Da der hohe Stress-Hormon-Spiegel als Ursache angesehen wird, wird zu einer möglichst weitgehenden Zurückhaltung bei der Zufuhr von Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin etc. geraten. Für Patienten im Schock wird eine vorsichtige Volumenzufuhr empfohlen. Außerdem können Alphablocker und, bei hämodynamisch stabilen Patienten, Betablocker sinnvoll sein.
Entstehung und Entwicklung des Broken Heart Syndrom – die Pathogenese
Entstehung und Entwicklung der Erkrankung sind noch nicht vollständig geklärt. Bei vielen Patienten mit einer Stress-Kardiomyopathie sind deutlich höhere Werte von Adrenalin, Noradrenalin, Metanephrine und Vanillinmandelsäure (Abbauprodukt von Adrenalin und Noradrenalin) gefunden worden als bei schweren Herzinfarkten. Die hohe Konzentration dieser auch als Stresshormone bezeichneten Substanzen wird unter Fachleuten als mögliche Ursache der Stress-Kardiomyopathie diskutiert. Die Konzentration ist bei Patienten mit Stress-Kardiomypathie etwa zwei- bis vierfach höher als bei Patienten mit einem Herzinfarkt. Das bedeutet, die Homonkonzentration ist 7- bis 34-fach höher als bei Menschen ohne Symptome.
Es wird vermutet, dass die stark erhöhte Konzentration der Stress-Hormone, die durch die psychische und körperlich Belastung in Zeiten des Liebeskummers hervorgerufen wird, die Aktivität des Herzmuskels so verändert, dass es zu einer Verkrampfung der Herzkranzgefäßwand oder zu einer Überladung mit Kalzium kommt. So kann es zu einer Überreizung der Herzwand kommen.
Ursache der erhöhten Konzentration der Stress-Hormone könnte nach bisherigen Erkenntnissen eine Überaktivität des autonomen Nervensystems sein, das durch die plötzliche Stresssituation zu viele Stresshormone produziert. Und Liebeskummer ist für uns und unseren Körper immer eine Stress-Situation. Ein relativer Mangel an Östrogenen nach der Menopause trägt möglicherweise ebenfalls zur verstärkten Aktivierung der Hormon-Produktion bei.
Wie häufig kommt das Broken Heart Syndrom vor? – Epidemiologie
Bisher ist die Stress-Kardiomyopathie nur in Einzelfällen beschrieben worden. Daher kommt das Wissen über die Erkrankung und aus „Kleinst-Studien“ mit sehr wenigen Patienten. Bis Mitte 2006 sind weltweit erst etwa 700 Patienten mit einer Stress-Kardiomyopathie beschrieben worden: Etwa 400 Patienten in Japan, jeweils etwa 150 in Europa und Nordamerika und einige in Australien und Südamerika. Die Mediziner gehen daher von einer weltweiten Verbreitung aus.
Der Unterschied zum Herzinfarkt
In der Akutphase sind die EKG-Veränderungen ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, allerdings treten häufig EKG-Ableitungen auf, die nicht nur das Versorgungsgebiet eines
Die zuverlässige Abgrenzung zum Herzinfarkt ist mit der Herzkatheter-Untersuchung möglich, denn bei der Koronarangiografie sind keine Verstopfung der Herzkranzgefäße nachweisbar.
Aussagekräftige Befunde liefert auch die Magnetresonanztomografie (MRT), die sowohl die Bewegungsstörung des Herzmuskels in guter Qualität als auch nach Gadoliniumgabe das Fehlen einer Vernarbung erkennen lässt.
Auch die zwei- bis vierfach höhere Konzentration an Stresshormonen kann einen Hinweis geben, ob ein „Broken Heart Syndrome“ oder ein Herzinfarkt vorliegt.
Woher kommt das? – Ursache des Broken Heart Syndrom
Die Ursache des „Gebrochenes-Herz-Syndrom“ ist noch ungeklärt. Da die Krankheit so selten und die Patientenzahlen sehr gering sind, werden nur sehr wenige medizinische Studien durchgeführt.
Anhand der geringen Patientenzahlen ist bislang festgestellt worden, dass in Japan 1,2 bis 2,2 %, in den USA etwa 2,2 % und in Deutschland etwa 2,5 % aller Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom an einer Stress-Kardiomyopathie litten. Man stellte fest, dass vor die meisten Patienten ältere Frauen sind: Mehr als 90 % der beschriebenen Patienten waren Frauen, das mittlere Alter lag bei 62–75 Jahren.
Können Sie das haben?
Da die Krankheit sehr selten vorkommt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie das Broken Heart Syndrom bekommen gering. Wenn Sie eines oder gar mehrere der oben beschriebenen Symptome an sich beobachten, sollten Sie auf jeden fall Ihren Arzt aufsuchen. Nur ein Arzt kann feststellen, ob Sie daran leiden.Das können wir keinesfalls durch einen Artikel oder durchs Mails rausfinden. Es bedarf einen Besuch beim Arzt – und gern können Sie sich auch eine zweite Meinung einholen. Dann haben Sie Sicherheit, was Sie haben und ob es das „Broken Heart Syndrome“ sein kann.
Ein Tipp ist natürlich: Es tut immer gut, wenn Sie auf sich achten und den Stress gering halten. Und da haben wir was für Sie!
Kümmern Sie sich um sich!Wir haben auf diesen Seiten einige Tipps zusammengestellt, mit denen Sie das tun können:
Und das geht auch mit guter Ernährung. Gönnen Sie sich mal was mit unseren Liebeskummer Rezepten. Geht recht einfach und macht Spaß! Von Rinderfilet mit Glasnudeln bis Buddha-Kekse. Da ist für jeden was dabei. Und es tut Ihnen gut! Garantiert! |
Quellen:
- Donohue D, Movahed MR: Clinical characteristics, demographics and prognosis of transient left ventricular apical ballooning syndrome. Heart Fail Rev (2005) 10:311-316.
- Sato, M. et al: Increased incidence of transient left ventricular apical ballooning (so-called ;takotsubo‘ cardiomyopathy) after the mid-niigata prefecture earthquake. Circ J. 2006 70:947-953.
- Schneider B: Tako-Tsubo-Kardiomyopathie – was steckt dahinter?. Kardiologie up2date (2006) 2:131-136.
- Spes C, Knape A, Mudra H: Recurrent tako-tsubo-like left ventricular dysfunction (apical ballooning) in a patient with pheochromocytoma – a case report. Clin Res Cardiol (2006) 95:307-311
- Weil J et al.: Transiente linksventrikuläre apikale Ballonierung, Differentialdiagnose des akuten Koronarsyndroms. Intensivmed (2006) 43:213-218.